Bild Wasserblasen  [von Dipl.-Psych. Ellen Bahr und  Dipl.-Psych. Claudia Hesse Psychologische Psychotherapeutinnen in Köln]
Kognitive Verhaltenstherapie

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (kurz: KVT oder VT) gehört zu den drei großen theoretischen Ansätzen, die es in der Psychotherapie gibt. Neben dem tiefenpsychologisch-psychoanalytischen Ansatz zählt noch der klientenzentriert-gesprächspsychotherapeutische Ansatz dazu.

Die KVT betont die Lernerfahrungen, die wir unser ganzes Leben hindurch machen. Aufgrund der Erfahrungen, die wir machen, verändern wir fortlaufend unser Verhalten. Dabei richten wir häufig unser Verhalten (unbewusst) nach den kurzfristigen Konsequenzen aus und weniger nach den langfristig Folgen.

    Nehmen wir als Beispiel Herrn S., der Angst hat, dass andere Menschen ihn negativ bewerten könnten. Er hat von einer Freundin eine Einladung zu einer Party erhalten und würde gerne dorthin gehen. Am Tag der Feier ist es ihm nachmittags schon mulmig und er fühlt sich sehr angespannt, aber er ist fest entschlossen, dorthin zu gehen. Als er das Haus verlässt, nimmt die Angst zu und ihm bricht der Schweiß aus. An der Bushaltestelle dreht er sich um und geht wieder zu seiner Wohnung zurück. Augenblicklich nimmt die Angst ab und der Körper entspannt sich. Herr S. macht also hier die Lernerfahrung, dass Vermeiden gut ist, weil es angenehme Konsequenzen (Entspannung, Angstabfall) nach sich zieht. Eine korrigierende Erfahrung, dass ein Fest auch sehr angenehm sein kann und es Spaß machen kann, neue Menschen kennen zu lernen, unterbleibt.

Solche Lernerfahrungen wirken meist nicht einzeln für sich, sondern die Summe der Erfahrungen macht es. Sie bündeln sich zu Mustern und tragen dazu bei, dass ein Problem sich „auswachsen“ kann.

Die KVT betont zusätzlich auch noch die Art, wie wir über uns selbst und unsere Umwelt denken. Die Bedeutung, die wir bestimmten Situationen oder Handlungen beimessen, ist auch entscheidend für unsere Reaktionen darauf.

Die Wurzeln der Verhaltenstherapie liegen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in verschiedenen Universitäten Englands, Südafrikas und den USA. Die KVT ist also ein Kind der universitären Forschung, was eine Ursache für die häufig nüchtern und mechanistisch anmutende Sprache der Verhaltenstherapie sein mag. Die tiefe Verankerung der VT in der Wissenschaft hat aber als enormen Vorteil mit sich gebracht, dass sich die Methoden und Techniken fortlaufend verbessert haben und unwirksame Methoden fallengelassen wurden.

Sowohl bei Ellen Bahr als auch bei Dr. Philipp Hammelstein ist die Kognitive Verhaltenstherapie die therapeutische Grundhaltung, die durch einzelne Techniken und Verfahren modifiziert und erweitert werden.

Weiterführende Literatur für Klientinnen und Klienten:

Klaus Schuster (1999). Abenteuer Verhaltenstherapie. Neue Erlebnisse mit sich und der Welt. dtv.

Harlich Stavemann (2001). Im Gefühlsdschungel. Emotionale Krisen verstehen und bewältigen. Beltz.

Ludwig Schindler, Kurt Hahlweg, Dirk Revenstorf (1999). Partnerschaftsprobleme: Möglichkeiten zur Bewältigung. Ein Handbuch für Paare. Springer.

Weiterführende Fachliteratur

Fiedler, P. (2001). Persönlichkeitsstörungen. Beltz.

Hautzinger, M. (2000). Kognitive Verhaltenstherapie bei psychischen Störungen. Beltz.

Margraf, J. (2000). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Bd. 1 und 2. Springer.

 

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